Der VfL Bochum muss am Samstag (15.30 Uhr, live im RS-Ticker) auswärts bei Werder Bremen ohne Simon Zoller auskommen. Der Angreifer wird aufgrund von muskulären Problemen zwei Wochen aussetzen müssen.
Ein Klacks, verglichen damit, was Zoller im Herbst 2021 durchmachen musste. Damals erlitt er einen Kreuzbandriss. Eine schwere Verletzung, die nicht nur seinem Körper, sondern auch seiner Psyche zusetzte.
"Du verlagerst deine ganzen Gedanken auf diese Verletzung und versuchst alles auszublenden, was für den privaten Bereich echt schwierig ist", sagte Zoller nun im Podcast "FE:male view on football". "Mittlerweile bin ich ja auch in einem Alter, in dem man nicht mehr weiß, ob es nach so einer Verletzung nochmal funktioniert. Da hatte ich auch vom Kopf her eine schwierige Phase."
Ich gehe fast davon aus, dass der VfL mein letzter Verein sein wird
Simon Zoller
Zoller hat die Zeit überstanden, sein Körper funktioniert. Im April 2022 gab er sein Comeback, in der laufenden Saison steht er bei 19 Bundesliga-Einsätzen, 17 davon von Anfang an (drei Tore, eine Vorlage). Und dennoch ist die Zeit gekommen, sich allmählich Gedanken darüber zu machen, wie lange die aktive Karriere noch dauern soll. Im Juni wird Zoller immerhin 32 Jahre alt.
Aktuell fühle er sich noch fit. Aber: "Mein Körper wird nicht jünger und ich habe einige Verletzungen gehabt, die einschneidend sind für den Körper“, gestand der Offensivspieler und ergänzte: „Es wäre nicht ehrlich, wenn ich sagen würde, dass der Körper das nicht merken würde."
Auf "zwei, drei Jahre" als Fußball-Profi hoffe Zoller noch. Am liebsten in Bochum. "Ich gehe fast davon aus, dass der VfL mein letzter Verein sein wird, weil ich mich hier einfach extrem wohl fühle. Ich habe noch ein Jahr Vertrag nach dieser Saison und ich hoffe, dass es hier weitergeht und dass ich dem Verein in irgendeiner Funktion etwas geben kann."
Und dann? Zoller sei „offen für alles.“ Auch für einen Posten beim VfL Bochum, für den er seit seiner Ankunft im Januar 2019 99 Pflichtspiele bestritten hat. "Ich kann mir schon vorstellen, im Verein zu bleiben und da eine gewisse Rolle einzunehmen. Vielleicht nicht in der ersten Reihe, sondern eher im Hintergrund, um Struktur zu geben und etwas zu entwickeln."